The A-Team

Alan Silvestri

Varèse Sarabande VSD (CVS) 7032.2

62 Min.
16 Tracks

Alan Silvestris Ausstoss in den letzten Jahren war mehr als enttäuschend, speziell im Actionbereich sind seine Scores fast so austauschbar geworden wie die vieler seiner Kollegen. Höhepunkt in Sachen „aktuellen“ Veröffentlichungen Silvestris war somit die tolle Back to the Future Doppel-CD von Intrada, notabene eine Musik, die schon 25 Jahre auf dem Buckel hat.

The A-Team von Regisseur Joe Carnahan (Smokin’ Aces, Narc) ist ein Remake der populären Action-Serie aus den 80er Jahren, die 5 Seasons und 97 TV-Episoden umspannte und auf hiesigen Kanälen fast ohne Unterlass gezeigt und wiederholt wird.

Was mich schliesslich an Alan Silvestris Score interessierte, war, wie er das durchaus fetzige TV-Thema von Fernsehmusik-Guru Mike Post und Partner Pete Carpenter verarbeitete. Dieses erfährt allerdings kaum Verwendung. In Track 1 Somewhere in Mexico/The A-Team (Theme)wird es nur ganz kurz angespielt, ansonsten greift Silvestri auf sein eigenes 4-Noten-Motiv zurück, das er dem neuen A-Team zuspielt. Wiedererkennungseffekt? So gut wie gar nicht. Erst zum Schluss findet das Post/Carpenter Thema in Original „ The A-Team (Theme)“ wieder Verwendung, immerhin in einer tollen, grosssinfonischen Version –die besten zwei Minuten der CD!

Ansonsten wird hier natürlich viel Actionmusik geboten. Selten in ein traditionelleres, militärisches Kleid gehüllt (das auch wirklich nach Silvestri klingt), umso öfter mit hippen Elektroelementen vollgestopft, die wie fast unerlässlich den rhythmischen Ton angeben und ohne die es heutzutage, so scheint es, nicht mehr geht.
In Stücken wie Alpha Mike Foxtrot werden mit perkussiven Teile, die deutlich lauter über den Orchesterteil gemischt wurden, die Hörnerven aufs gewaltigste strapaziert. Wird dann noch ein ethnisch-rockiges Ambiente wie in Welcome to Baghdad bemüht, hui, dann kriegt der Hörer aber „sein Fett weg“.

Ab und an, aber immer sehr kurz, tauchen Silvestris Stärken, die kraftvoll heroischen Momente für Blechbläser und Violinen im fortissimo, auf (etwa zum Ende von Alpha Mike Foxtrot oder The Plan). Diese sind allerdings verschwinden klein im Gegensatz zu den vielen Spannungsmomenten, die immer wieder mit Hilfe von massig Elektronik gezüchtet werden: The Plan, Putting the Team Together, I Love it when a Plan Comes Together. Ermüdend und langweilig.

Die CD ist leider wieder der erwartete Griff ins Leere und man wird den Eindruck nicht los, dass Alan Silvestri irgendwie kaum mehr aus dem selbstgeschaffenen, aber zweifellos lukrativen Sammelsurium an kruden Actionfilmchen herauskommt (G.I. Joe, Lara Croft & Co.), nur noch durchbrochen von Arbeiten für Robert Zemeckis, die aber längst auch nicht mehr vom Hocker reissen.

Phil, 23.7.2010

 

 

 

 

 

 

 

 

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