Hook (La-La Land)

Bei einer Gesamtlaufzeit von 140 Minuten von einer „expanded“ Version zu sprechen, wie es auf dem Cover steht, mutet zunächst seltsam an. Aber abzüglich der rund 16 Minuten an alternativen Tracks, ergibt sich eine Spielzeit von gut 2 Stunden für den echten Soundtrack. Immerhin rund 50 Minuten mehr Musik, als das ursprüngliche Album von 1991. Und immer noch schwer zu glauben, dass das nicht „complete“ sondern nur „expanded“ ist. Hoffen wir, dass das keine erneute Veröffentlichung als „complete version“ in zwei Jahren mit lausigen 5 Minuten neuer Musik bedeutet…

Was nun das Musikalische angeht, so ist man nach dem Durchhören erstaunt, dass man das zusätzliche Material auch dann nur schwer heraushört, wenn man mit dem alten Album gut vertraut ist. Soll heißen, trotz reichlich zusätzlicher Musik wird musikalisch nicht viel Neues geboten. In erster Linie handelt es sich bei den neuen oder erweiterten Tracks um Variationen der bekannten Themen. Gut, von denen bietet uns Williams bei Hook sowieso schon reichlich, so dass dieser Soundtrack von Haus aus ein wahres Füllhorn eingängiger und prächtiger Themen ist. Andererseits spricht es natürlich auch für die Qualität der Komposition, wenn man eine so deutlich erweiterte Version nicht als langatmig oder langweilig empfindet, obwohl es keine neuen Ansätze gibt! Und genau das ist er der Fall.

Von den neuen Tracks seien einige besonders erwähnt. „Banning Back Home“ wirkt in der Filmversion, welche sich bei den Bonustracks findet, erschreckend fad im Vergleich zur flotteren und gestrafften Album-Version. „Pirates!“ bietet einen pompös-dramatischen Einstieg als Variation des Hook-Themas, immer wieder abgewechselt vom Hook-Napping-Thema. Eines der markantesten neuen Stücke ist sicherlich „Hook’s Madness“, das eine ausgelassene Variation des Hook-Themas liefert gepaart mit obskur wirkenden Zwischenpassagen. Ein echtes Schmankerl ist aber die deutlich erweiterte „Ultimate War“ Sequenz, die nun fast 18 Minuten beste Swashbuckler-Musik am Stück liefert. Einen schwelgerisch-nostalgischen Abschluss bietet schließlich die unverwendete „Exit Music“.

Alles in allem kann man resümieren, dass es zwar schön ist, diesen prächtigen, kurzweiligen und abwechslungsreichen Score, der durch seine Qualität die etwas zu stark geratene Infantilität des Films auf die denkbar beste Weise abfedert, zu haben. Aber es ist wahrlich kein Muss. Freunde des etwas handlicheren Hörvergnügens in Form von nur einer CD sind mit dem Original-Album bestens bedient, da es bereits die volle Themenvielfalt enthält. Und eine eventuelle „complete version“ ist damit erst recht überflüssig…

Klaus, 6.7.2012

 

HOOK

John Williams

La-La-Land Records LLLCD 1211

CD1: 68:18 Min. / 22 Tracks
CD2: 72:17 Min. / 15 Tracks

 

 

 

 

 

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