Conan (bluray)

Ja wir wissen es, selten nur kommen Remakes an ihre Originale heran. Das ist auch nicht unbedingt nötig und schon gar nicht Ziel der Macher, denn mit einer guten (Film)Vorlage ist manchmal auch richtig Geld zu machen. Aber insbesondere dann, wenn so ein Murks wie dieser Film herauskommt, ärgert man sich ob beidem zugleich – und das Anschauen des Films wird zum barbarischen Knorz.

Was haben wir hier „schönes“ versammelt? Miese CGI Effekte, miserable Schauspieler, dummdreiste Dialoge (ok, einem Barbaren darf man das auch schon mal verzeihen), hopsen von einer (nicht wirklich gut gemachten) Actionszene zur anderen (nicht wirklich gut gemachten) und wohl die dämmlichsten Brutaloszenen seit es Zeitlupenkampfszenen gibt.

Den zwar holprigen aber durchaus zu spürenden (und zu sehenden) Fantasy-Charme von Milius› Original erreicht Marcus Nispels Streifen nie, noch nicht mal ein bisschen. Doch was darf man von einem Regisseur erwarten, der noch nichts anderes als Remakes abgedreht hat? An sich wenig. Und was kam dabei heraus? Nichts. Nispel bleibt sich also treu und so verwundert es kaum, dass er es tatsächlich geschafft hat nicht sonderlich flotte Schauspielleistungen der 82er Fassung noch zu unterbieten. Momoa und Co. sind einfach nur schlecht, Stephen Lang (Gettysburg) als Oberbösewicht lächerlich. Tja und spätestens ab einem Drittel Filmlänge dreht sich wohl auch der toughste Conanfan erbost ab ob der gesamten gebotenen Verhunzung.

Musikalische Folter!
Das Tüpfelchen auf dem i ist Tyler Bates Musik. Bates, von dem mir noch nie auch nur ein Takt Musik Erinnerung geblieben ist, schafft es problemlos das Niveau des Films zu erreichen und liefert einen wall-to-wall Score ab, den man wunderbar in irgend einen anderen aktuellen Blockbuster-Actioner copy-pasten könnte ohne eine dramaturgische Veränderung feststellen zu können. Das ist purer Filmmusik-Graus, der abläuft wie ein Computerprogramm – eigentlich müsste die tiefste Talsohle doch nun endlich erreicht sein…?!?

Zugegeben: das damalige Sequel Conan the Destroyer war alles andere als ein geglückter Wurf (Grace Jones? Himmel…) und hat so manchen verwundert zurückgelassen. Doch wehe! Die 2011er Version lässt einen wie nach einem bösen Albtraum die Augen ungläubig auswischen und sich fragen „habe ich das wirklich erlebt?“. Immerhin schafft Conan the Barbarian 2011 eines, er ist keinen Deut besser als die grauslige TV-Serie mit Ralf Möller.

Ach ja, eine 3D Version gibt es auch noch. Und Extras wie „Die Kunst des Kampfes“ und „Das Erbe Conans“, aber ich mochte mir wirklich keine weitere Szene dieses Dings mehr ansehen.

Phil, 2.1.2012

CONAN

R: Marcus Nispel

D: Stephen Lang, Jason Momoa etc.

Musik: Tyler Bates

Verleih: Warner Home (bluray)

 

 

 

 

 

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