Avatar (DVD)

Im 22. Jahrhundert nimmt der an den Rollstuhl gefesselte, ehemalige Marine Jack Scully auf dem fernen Planeten Pandora an einem Experiment teil, um die Bewohner des grünen Planeten, die Na’vi und deren Lebensweise, besser kennenzulernen. Dazu schlüpfen Scully und andere Wissenschaftler in genetisch hergestellte Na’vi Körper, ihre Avatare. Doch nebst der Wissenschaft will der finanzierende Konzern vor allem eines: Die schier unbezahlbaren Bodenschätze des Planeten.
Scully lernt die Tochter des Häuptlings kennen, die ihn in die Geheimnisse ihres Volkes einweiht und gerät damit schliesslich in eine Zwickmühle, aus der es keinen Ausweg zu geben scheint.

James Cameron hat sich mit seinem Science Fiction/Fantasy Spektakel gleich selber an der Spitze der erfolgreichsten Filme abgelöst, an der sein Schmachtfetzen Titanic seit 1997 stand. Das liegt ganz zweifelsohne auch an der Neubelebung der 3D-Technik, mit der Avatarviele Zuschauer generieren konnte – und damit die Kinobesitzer durchaus in Verlegenheit brachte: In den Städten, in denen Avatarmehrfach lief, wurden die 3D-Säle überrannt, während die „normalen“ Kinos maue Zuschauerzahlen einholten.

Ich gebe gerne zu, dass mich die ersten (laufenden) Bilder des Films, die gestreut wurden, nicht sonderlich anmachten ins Kino zu gehen. Erst spät und nach dem ganzen PR-Brimborium habe ich mir den Film (in 3D) angesehen. Die 3D Sache konnte mich nicht vom Hocker reissen, aber die Welt, die Cameron geschaffen hat und die Intensität, von der der Film lebt, reisst umso mehr mit. Die vorliegende DVD kommt ohne 3D aus und so hat man ein bisschen mehr Zeit, sich von den „Zusatzeffekten“ zu lösen und noch mehr als zuvor in die AvatarWelt abzutauchen.

Und damit hat der Film etwas geschafft, was ich zuletzt bei Lord of the Rings (hier speziell Teil 1) erlebte, nämlich mich fast vollends in seine Welt und seine Geschichte reinzuziehen. Die 155 Minuten vergehen wie im Flug, es ist ein Vergnügen sich diesen Film anzusehen, die grandiosen Effekte zu geniessen (das typische Cameron Militär-Design, die wirklich famos gemachten Na’vis, die wunderliche Waldwelt) und die an sich nicht sehr anspruchsvolle Story zu verfolgen.

Technisch ist Avatar auf ganz, ganz hohem Niveau und schauspielerisch ist es schön Sigourney Weaver mal wieder unter Cameron zu sehen. Ansonsten ist das sicher kein „Schauspielerfilm“, ebenso wenig wie ein Film, der einen überaus intellektuellen Anspruch hat.

Für mich bleibt es Fakt: Wenn Cameron in fremde Welten auf- oder absteigt, dann liefert er seine besten Arbeiten ab – und ich verzeihe ihm dann sogar den Titanic.

Na’vi Musik
James Horner und James Cameron. Das machte nach dem fulminanten Aliens und dem, zweifellos auch wegen des Céline Dion Songs, immens erfolgreichen Titanic durchaus Vorfreude auf ein neurliches, filmmusikalisches Schmankerl. Die doch geschürten filmmusikalischen Erwartungen kann der Score zwar auf CD nicht ganz halten, wenn auch einige ganz famose Tracks wie Quaritch, War und Gathering all the Na’vi Clans for Battle zu mehrmaligem Hören der Scheibe animieren. Mehr zur CD in der Rezi von Bernd Klotzke.

Im Film wird der Musik erwartungsgemäss der ihr zustehende Platz eingeräumt und James Horner weiss diesen auch auszunutzen. Gerade seine ethnisch-elektronischen Klänge passen bestens in die fantastische Waldwelt der Na’vi, seine Actioncues funktionieren tadellos und nehmen den Kampf mit der lebhaften Tonspur auf. Auch darf man ohne Zweifel behaupten, dass der Film musikalisch um einiges mehr hergibt als der sonstige, aktuelle Grossteil der Produktionen aus Hollywoodland. Alles andere bei der Paarung Cameron/Horner hätte mich aber auch verwundert. Von daher ist Avatar schon etwas besonderes, das auch auf Film und Musik Ebene vortrefflich funktioniert.

Extras: Wie oft bei solchen Blockbustern wird der Kunde gemolken und so wird es diverse Versionen geben. Mit mehr Extras, Blu-Ray, 3D, längere Version etc. Die vorliegende Version hält nur den Film bereit, so wie er im Kino war und ohne Bonusmaterial.

Phil, 26.4.2010

AVATAR

R: James Cameron

D: Sam Worthington, Sigourney Weaver, Zoë Saldana, Stephen Lang, Giovanni Ribisi u.a.

Musik: James Horner

Verleih: 20th Century Fox

 

 

 

 

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